Familienunternehmen weiter denken Logo

Der EXIT vom EXIT

… warum unsere Initiative ab sofort >FamilienUnternehmen weiter denken< heißt

Ein Klärungsprozess in eigener Sache …

Damit fing alles an: In der Startphase haben wir Dritten gegenüber erklärt, dass wir eine Initiative zum aus unserer Sicht tabuisierten Thema „Ende von Familienunternehmen“ begründen wollen.

Doch die Reaktion war: „Ach, ihr seid gegen Familienunternehmen“.

Sind wir natürlich nicht, denn wir kommen aus Familienunternehmen und wissen um deren Kraft, Besonderheiten und volkswirtschaftliche Wertschöpfung. Also redeten wir fortan nur noch über das „Ende als Familienunternehmen“ und definierten dies als den Ausstieg der Unternehmerfamilie aus Ihrem Unternehmen. Denn uns geht es ausschließlich um Antworten auf die Frage: Wie enden einzelne Familienunternehmen? Denn das Ende eines Einzelnen ist ja nicht gleich das Ende der Gattung, wie es das „Ende von Familienunternehmen“ suggerieren kann. Wir hofften, damit Klarheit geschafft zu haben in Bezug auf unser Anliegen. Und weil wir den Ausstieg der Familie aus ihrem Unternehmen in den Fokus rückten, hatten wir uns entschieden, unserer Initiative den Titel >Exit-FamilienUnternehmen< zu geben.

Nun kam die Reaktion: „Ach ihr wollt Familienunternehmen zu Grabe tragen.
Ihr seid also ein Pietätsunternehmen für Familienunternehmen.“

Sind wir natürlich nicht, denn wenn man über das Ende nachdenkt, führt man es damit nicht herbei. Man kann es auf diese Weise eher verhindern. Und wenn es doch endet, geht es hinterher weiter, denn weder endet die Familie noch endet das Unternehmen mit dem Ausstieg der Familie aus ihrem Unternehmen. Beide gehen ihre eigenen Wege und unsere Überzeugung und Erfahrungen sind, dass diese Wege neue Chancen und Opportunitäten eröffnen.

Und noch vehementer kamen die Reaktionen auf den Begriff „EXIT“:
„Aber Ihr wisst schon, dass in vielen Kontexten Exit mit Exitus … mit Sterben assoziiert wird.“

Das hatten wir so nicht erwartet. Exit ist laut Duden der Ausgang, der Notausgang. Und laut Wikipedia steht es entlehnt aus dem lateinischen exitus über das englische exit für das „Herausgehen“ oder den Ausgang. Exit steht laut Wikipedia auch für den Sprung mit dem Fallschirm aus einem Luftfahrzeug; es kennzeichnet das Ende einer Prozedur, durch das ein Rücksprung in das aufrufende Programm erfolgt; für den Ausstieg eines Kapitalgebers aus einem Unternehmen und schließlich auch für die Ausfahrt aus einer Autobahn. Allesamt mögliche Metaphern für unser Thema.

Der Exit vom Exit: Wir ändern den Namen unserer Initiative

Wie man sieht, war es ein Lernprozess, unserer Initiative einen treffenden und zugleich positiven Namen zu geben. Wir haben uns erinnert, um was es uns im Kern geht. Wir betrachten das Ende als Familienunternehmen als einen Prozess des Übergangs zu Neuem. Wir wollen den Blick auf das davor und vor allem auf das danach lenken und von daher >FamilienUnternehmen weiter denken<. Wohlwissend, dass die Qualität und der Erfolg dessen, was danach kommt, in hohem Maß davon abhängt, wie die „Ausstiegsentscheidung“ einer Familie getroffen und umgesetzt wird. Des Weiteren glauben wir, dass es bereichernd ist, wenn Familienunternehmen immer auch „von ihrem Ende her gedacht werden“.

Warum also provozieren , wo wir doch  einladen wollen. Daher danken wir für alle wohlwollend-kritischen Rückmeldungen und  vollziehen hiermit den EXIT vom Namen „EXIT-Familienunternehmen“ und nennen unsere Initiative ab sofort:

Was haben wir aus der Namensfindung gelernt? Dazu mehr in unserem nächsten Blog-Beitrag.

Christoph Beck und Toni Plonner im November 2021