Vielleicht werden einige Unternehmer*innen in vielen Jahren einmal sagen: „Die Öffnung unseres Familienunternehmens für Mitinhaber*innen von außerhalb der Familie war der wichtigste Schritt, den wir jemals gemacht haben!“
Warum denn das? So werden Sie sich vielleicht fragen. Und doch ist es eine durchaus logische und aus unserer Sicht in vielen Fällen notwendige Entwicklung, um Familienunternehmen fit für eine erfolgreiche Zukunft zu machen.
Fremdgeführt statt familiengeführt
Für viele Gesellschafterfamilien ist es inzwischen selbstverständlich, dass sie mangels Nachfolge aus der Familie die Geschäftsführer*innen für ihr Unternehmen außerhalb des Familienkreises suchen. Und sie haben gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn die Ressourcen der Familie begrenzt sind und es darum geht, das Unternehmen in die Zukunft zu führen, sind professionell ausgewählte Geschäftsführer*innen häufig besser geeignet als Familienmitglieder.
Oftmals folgt diese Entscheidung auch den Festlegungen in der FamilyBusinessGovernance. Unternehmerfamilien entscheiden sich bewusst die Weichen weg vom familiengeführten und hin zum familienkontrollierten Unternehmen zu stellen. Interessenskonflikte innerhalb der Familie oder zwischen Familienstämmen lassen sich so deutlich reduzieren, das zeigt die Praxis.
Und darum sagen viele Unternehmer*innen bereits heute: „Die Übergabe der Führung unseres Familienunternehmens an familienfremde Geschäftsführer*innen war ein wichtiger Schritt.“
Fremdaufsicht statt Familienaufsicht
Zunehmend betrauen Gesellschafterfamilien gezielt ausgewählte, externe Fachleute mit wichtigen Aufsichts- oder Beiratspositionen in ihren Familienunternehmen. Sie sollen die Familiengesellschafter beraten und bei der Aufsicht, Kontrolle und Steuerung ihres Unternehmens unterstützen. Dies gehört zur guten Governance-Praxis in vielen, vor allem größeren Familienunternehmen. Sie haben erkannt, dass sie angesichts der zunehmenden Komplexität und Dynamik im Umfeld des Unternehmens auf ergänzende Qualifikationen und professionelle Kompetenzen von Fachleuten von außerhalb der Familie angewiesen sind. Und auch hier können Interessenskonflikte in der Familie reduziert werden, insbesondere dann, wenn die Unternehmensführung durch Familienmitglieder besetzt ist, getreu dem Grundsatz: „Familie sollte nicht Familie kontrollieren“.
Und darum sagen auch viele Unternehmer*innen bereits heute: „Die Wahrnehmung der Aufsicht und Kontrolle unseres Familienunternehmens gemeinsam mit familienfremden Partner*Innen war ein wichtiger Schritt“.
Öffnung für Miteigentümer*innen von außerhalb der Familie
Weil Familienunternehmen mit Blick auf die Zukunftssicherung gute Erfahrungen machen, wenn sie die Führung familienfremden Geschäftsführer*innen überlassen und die Aufsicht gemeinsam mit Familienfremden wahrnehmen, erscheint es folgerichtig darüber nachzudenken, auch den Gesellschafterkreis für Miteigentümer*innen von außerhalb der Familie zu öffnen. Anlässe hierfür gibt es zur Genüge. Sie finden sich in der Familie, im Unternehmen oder im Markt. Und manchmal ist es eine Kombination von allem. Ziel ist die Sicherung des Unternehmens durch die Stärkung der Inhaberschaft. Neues Kapital, Erweiterung der Kompetenzen und Optionen oder schlicht „neue unternehmerische Power“ von außerhalb der Familie sichern die Zukunft. Viele Fälle aus der Praxis bestätigen: Ein „Co.“ kann zum Erfolgsfaktor von Familienunternehmen werden.
Umfrage und Expertengespräche
Wann sollten sich Familienunternehmen für Mitinhaber*innen von außerhalb der Familie öffnen? Was sind die Chancen? Wie lassen sich Risiken erkennen und vermeiden? Wie findet man den „passenden Co.“? Wie sichert man die Partnerschaft durch eine gute Governance? Diese und viele weitere Fragen werden wir im Rahmen einer Umfrage sowie ausgewählter Expertengespräche vertiefen.
Einladung an Sie:
Mit diesem Link gelangen Sie zu unserer Umfrage „Familienunternehmen & Co.“ Wir freuen uns über Ihre Teilnahme. Wenn Sie mit uns Ihre Erfahrungen im Rahmen eines Expertengespräches teilen wollen, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter kontakt@fuwd.de. Alle Teilnehmenden werden wir im Nachgang zu einer Online- Präsentation einladen, um unsere Erkenntnisse zu präsentieren und zu diskutieren.
Mit herzlichen Grüßen,
Toni Plonner und Christoph Beck
Toni Plonner; München; T. +49 89 54 04 14 10; M. plonner@fuwd.de
Christoph Beck; Berlin; T. +49 30 84 59 18 98; M. beck@fuwd.de